Netzhautlaser
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Was ist ein Netzhautlaser?
Ein Laser ist im Prinzip eine sehr stark gebündelte Lichtquelle, die je nach physikalischen Eigenschaften beim Auftreffen auf Gewebe eine bestimmte Wirkung auslöst. Im Falle des Netzhautlasers durchdringt der Laser die vorderen Bereiche des Auges, ohne eine Wirkung zu haben. Wenn er die Netzhaut erreicht, kommt es zu einer primär thermischen Reaktion.
Dies führt zu einem (gewollten) Brenneffekt. Bei der Mikrosekundenpuls-Laserung , bei der der Laserstrahl sehr kurz auf die Netzhaut gepulst wird, wird das Gewebe "erhitzt", aber nicht verbrannt.

Wie unterscheiden sich Netzhautlaser?
Es gibt im Wesentlichen zwei Arten von Netzhautlasern - die herkömmlichen spaltlampen-basierten Laser und das moderne, navigierte Navilas® Laser System. Diese beiden Laserarten unterscheiden sich vor allem in der Art der Anwendung - das heißt, wie der Laser auf der Netzhaut positioniert wird.
Herkömmlicher Spaltlampen-Laser
Der herkömmliche Spaltlampen-Laser wird auf der Netzhaut seit ca. 1965 angewendet. Nach ersten Experimenten mit Sonnenlicht wurde der Laser als Lichtquelle für die Therapie entwickelt. Eine einfache Anwendung ergab sich durch die Nutzung des diagnostischen Instruments Spaltlampe, über das der Augenarzt bereits verfügte. Trotz zahlreicher Weiterentwicklungen der Effektivität des Lasers selbst, blieb das Anwendungskonzept mit der Spaltlampe stets gleich.


Navigiertes Navilas® Laser System
Navigations- und Assistenzsysteme im Auto, die uns zuverlässig und sicher ans Ziel bringen, sind heute kaum noch wegzudenken. Auch in der Augenheilkunde hat diese Technologie Einzug gehalten, zum Beispiel zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten. Das Navilas® Lasersystem ermöglicht dank moderner Eye-Tracking-Technologie eine präzisere und sicherere Anwendung als herkömmliche Systeme.
- Sehr lange Tradition der Anwendung
- Kostengünstiges System
- Weit verbreitet
- Eingeschränktes Sichtfeld durch Spaltlampe
- Manuelle Steuerung ohne Vorplanung
- Keine digitale Dokumentation
- Höchste Präzision und Sicherheit [1]
- Angenehmer und schmerzfreier als herkömmliche Laser [2,6]
- Weniger Nachbehandlungen [3,4,5]
- Höhere Kosten für moderne Technologie
Was bewirkt ein Laser auf der Netzhaut?
Ein Netzhautlaser-System bündelt das Licht auf der Netzhaut – auf einer Stelle, die häufig nur einen Zehntelmillimeter groß ist. Dadurch erwärmt sich das Gewebe an diesem Punkt, und es kommt zu einer Gerinnung der Eiweißbausteine. Das Gewebe „verbrennt“. Diese Verbrennung, eine sogenannte Koagulation, hat sehr unterschiedliche Effekte, die den Verlauf einer Netzhaut-Erkrankung positiv beeinflussen können. Zum einen werden dadurch undichte Gefäße wieder verschlossen. Zum anderen werden erkrankte, nicht mehr durchblutete Areale, inaktiviert. Beides führt zu einer Verbesserung der Versorgung noch funktionsfähiger Netzhautbereiche und damit zu deren Erhalt. Weiterhin nimmt man an, dass durch diese „Verbrennung“ die Produktion von Botenstoffen angeregt wird, die ihrerseits die Heilung der eigentlichen Erkrankung positiv beeinflussen.

Formen der Lasertherapie
Je nach Erkrankung der Netzhaut werden unterschiedliche Formen der Netzhaut-Lasertherapie angewandt. Der behandelnde Arzt entscheidet in Abhängigkeit des Erkrankungsstadiums und der Erkrankungsursache.

Die zentrale Lasertherapie wird in der Regel bei Schwellungen der Makula - sogenannten Makulaödemen - eingesetzt. Hierbei werden nahe der Stelle des schärfsten Sehens sehr gezielt undichte Gefäße abgedichtet. Gleichzeitig wird mit einer gezielten Zerstörung von Sehzellen die Aktivität der Pigmentschicht erhöht, was zu einer Abschwellung der Makula führt.
Bei dieser Behandlung führt das mit dem Navilas®-Lasersystem verfügbare Eye-Tracking und die Navigation zu:
- Mehr Sicherheit durch Schutz von empfindlichen Bereichen [1]
- Weniger Laser-Nachbehandlungen durch vollständigere Planung [3,4,5]
- Schmerzreduzierte Anwendung ohne Kontaktglas [2].

Die panretinale Laserkoagulation wird an den Rändern des Sichtfelds durchgeführt. Die Anzahl der Photorezeptorzellen wird gleichmäßig reduziert. Dies führt zum einen zu einer Verringerung des Sauerstoffbedarfs. Zum anderen werden durch die entstehende Vernarbung der Netzhaut Botenstoffe aktiviert, die das Wachstum erkrankter Gefäße reduzieren
Das Navilas® Lasersystem verfügt über einen Vorplanungs- und einen Adhoc-Patterm-Modus, bei dem kurze Laserpulse in sehr schneller Abfolge auf die Netzhaut appliziert werden, wodurch das Schmerzempfinden und der Zeitaufwand minimiert werden.
Bei dieser Form der Behandlung führt die mit dem Navilas® Lasersystem verfügbare Eye-Tracking- und Navigationstechnologie zu:
- Weniger Schmerzen [6]
- Kürzere Behandlungszeit [6]

Bei einem neuen Verfahren, der so genannten Mikrosekundenpuls , wird der Laserstrahl in wiederholten, kurzen Pulsen von weniger als einer Tausendstelsekunde eingesetzt. Dadurch wird das Gewebe erwärmt, in der Pause zwischen den Laserpulsen kühlt es aber wieder ab. Bei bestimmten Erkrankungen kann so der Heilungsprozess in Gang gesetzt werden, ohne das Gewebe nachweislich zu schädigen. Bei diesem Verfahren wird also die positive Wirkung des Lasers genutzt, ohne die Sehzellen zu zerstören. Ihr Arzt kann Ihnen erklären, ob die navigierte Mikrosekundenpuls eine mögliche, schonende Option für Sie sein könnte.
Die Eye-Tracking- und Navigationstechnologie, die mit dem Navilas®-Lasersystem verfügbar ist, führt zu einem Ergebnis:
- Transparenten Behandlungsdokumentation
- Vollständige Behandlungsplanung
- Komfortablen Anwendung ohne Kontaktglas auf dem Auge
Was sind die Risiken einer Lasertherapie?
Bei der klassischen Laserbehandlung entsteht die Wirkung immer durch die Zerstörung eines kleinen Bereichs und führt damit immer auch zu Beeinträchtigung kleiner Netzhautbereiche. In der Regel wird dies vom Patienten nicht bewusst wahrgenommen, denn die geschädigten Netzhautbereiche besitzen meist nur einen geringen Durchmesser von ca. 0,1 mm. In Einzelfällen kann es aber dadurch zu einer Verschlechterung des Sehens kommen.
Das Aufsetzen von Kontaktgläsern empfinden die meisten Patienten als unangenehm. Gelegentlich kann es durch das Kontaktglas im Anschluss an die Behandlung zu Schmerzen kommen. Diese halten in der Regel aber nur kurz an. Auch die Behandlungsdauer und eine Blendung durch den Laser können zu unangenehmen Empfindungen bei den Patienten führen. Sehr selten kann es zu Blutungen und einer Erhöhung des Augendrucks kommen.

Referenzstudien
Clinical Evaluation and Treatment Accuracy in Diabetic Macular Edema Using Navigated Laser Photocoagulator NAVILAS [1]
- Art:Artikel
- Vorgestellt:24. Januar 2011
Pain and accuracy of focal laser treatment for diabetic macular edema using a retinal navigated laser (Navilas) [2]
- Art:Artikel
- Vorgestellt:1. Januar 2012
Navigated macular laser decreases retreatment rate for diabetic macular edema: a comparision with conventional macular laser. [3]
- Art:Artikel
- Vorgestellt:1. Januar 2013
From Art to Science in DME Treatment A comparison of anatomical outcomes following navigated OCT-based laser and conventional focal laser treatments [4]
- Art:Artikel
Comparative evaluation of combined navigated laser photocoagulation and intravitreal ranibizumab in the treatment of diabetic macular edema [5]
- Art:Artikel
- Präsentiert:26. Dezember 2014
Comparison of pain scores between patients undergoing panretinal photocoagulation usingnavigated or pattern scan laser systems [6]
- Art:Artikel
- Vorgestellt:1. Februar 2016